Johanneskirche - Egenhausen

Martin Kramer

Als der letzte Braunbär im Königreich Württemberg 1585 bei Egenhausen erlegt wurde, da stand die Johanneskirche schon mindestens 150 Jahre, wenigstens der Chorturm, der den Altar symbolisch mit dem Himmel verbindet. Die Psalmen des Alten Testaments und die Bücher der Könige verweisen immer wieder auf den „göttlichen Turm“ als Zuflucht und Opferstätte. Der Chorturm war das liturgische Zentrum, die eigentliche Kirche, ein mächtiger Steinbau, das größte Gebäude weit breit, das die armseligen Holzhäuser der Bauern weit überragte, größer sogar als das Herrenhaus des Ortsadligen. Dort zelebrierte der Priester die Messe, in einer Sprache, die das einfache Bauernvolk nicht verstand. Das kirchliche Latein klang in ihren Ohren wie eine Sprache von Magiern, deren Zauber man fürchten muss. Das heutige Langhaus wurde erst 300 Jahre später erbaut. Selbständige Pfarrkirche wurde die Johanneskirche jedoch nicht. Bis zur Reformation 1556 gehörte sie zu Walddorf, danach wurde sie nach Spielberg eingepfarrt. Seitdem pendelt der Spielberger Pfarrer. Betritt man die Johanneskirche durch den Haupteingang (geöffnet war sie einmal mittwochs von 15-17h, aktuell finden sich im Aushang keine Öffnungszeiten), gelangt man unter einer breiten Empore in einen weißgetünchten, schmucklosen Kirchenraum, der von großen Fenstern erhellt wird. Auch die Kirchenbänke und die abgehängte flache Holzdecke sind in relativ hellem Holz gehalten. Die letzte Renovierung kann noch nicht allzu lange zurückliegen. Im Kreis Calw gibt es zahlreiche Chorturmkirchen, z. B. in Altensteigdorf oder Kentheim - und Kirchen mit Chorseitentürmen, die oft das Ergebnis von späteren Umbauten sind, beispielsweise in Effringen oder Sulz am Eck.

Ms Cherubim777

Der Pfarrer und die Mesnerinnen, machen ei en 1a Job

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Marvin 000